Berlin, 05.05.2021. Sowohl die gesundheitliche Gefährdung als auch der finanzielle Schaden durch Fälschungsverkäufe haben für die Verbraucher während der Pandemiephase dramatisch zugenommen: Mit der Jahresstatistik 2020 vermeldet der Deutsche Zoll einen neuen Rekordwert in Höhe von 238,87 Mio. Euro für aufgegriffene Waren. Dabei handelt es sich um die in Form aufgegriffener Produkte sichtbare Spitze des Eisbergs. So vervierfachte sich der Wert beschlagnahmter Waren in den Bereichen Arzneimittel und Körperpflegeprodukte. In den Bereichen Elektrische/Elektronische Ausrüstung und Nahrungsmittel/Getränke verdoppelte sich der Wert. Zudem zeigen die Zahlen des Zolls drastisch, wie stark inzwischen Kriminelle den Onlinehandel in Verbindung mit dem Postversand als Vertriebsweg für Fälschungen nutzen: 69% aller Aufgriffe von Fälschungen erfolgten 2020 auf dem Postweg, gegenüber 53% im Jahr 2019.
„Während der Corona-Pandemie haben sich die Vertriebswege krimineller Fälscher über das offene Internet endgültig etabliert. Es ist an der Zeit, dass die Politik den Tatsachen ins Auge blickt und den Vertrieb gefälschter Produkte über die Onlinehandelsplattformen und die bekannten sozialen Netzwerke mit legislativen Maßnahmen eindämmt“, so Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer Markenverband e. V. Er fordert: „Aktuell ist der europäische Gesetzgeber gefordert durch Nachschärfung des Digital Services Act die Online-Vertriebswege der kriminellen Fälschungsverkäufer zu beschneiden. Nur so können Verbraucher wirkungsvoll vor den Gefahren gefälschter Waren geschützt werden.“