Recyclingfähigkeit
Wir haben das Ziel, bis 2025 100% unserer Verpackungen recycelbar zu gestalten.
Unter Recyclingfähigkeit verstehen wir, dass eine benutzte Verpackung so aufbereitet wird, dass daraus ein neues Produkt, ein Bestandteil eines Produkts oder ein sekundärer Rohstoff wird. Die energetische Verwertung der Verpackung und die damit verbundene Verwendung als Sekundärbrennstoff schließen wir ausdrücklich aus. Wir betrachten dabei jeweils alle Komponenten einer Produktverpackung, also inklusive Deckel, Verschlüssen, Sleeve (Ummantelung) oder Etiketten.
Beispiel 1
Die Kunststoffbecher unserer gekühlten Desserts, wie beispielsweise Marmorette, Wölkchen und Löffelglück Sahne Pudding bestehen aus Polypropylen (PP), das sich durch eine optimale Recyclingfähigkeit auszeichnet. Des Weiteren kommen wir bei allen gekühlten Desserts den Empfehlungen von Recyclingunternehmen nach, vorzugsweise transparente oder helle Kunststoffe einzusetzen, damit diese in den Sortieranlagen identifiziert und den richtigen Materialströmen zugeordnet werden können. Auch die Etiketten auf den Bechern sind mit dem Recyclingstrom kompatibel.
Beispiel 2
Eine der größten Herausforderungen einer Kreislaufwirtschaft in der Verpackungsindustrie ist, dass Abfälle richtig identifiziert werden, um sie den richtigen Materialströmen zuzuordnen und dadurch qualitativ hochwertiges Recycling zu ermöglichen. Um einen aktiven Beitrag zur Entwicklung einer Lösung dieser Herausforderung zu leisten sind wir, zusammen mit anderen Unternehmen der Verpackungs-Wertschöpfungskette, der Initiative HolyGrail 2.0 beigetreten. Gemeinsam mit den Mitgliedern der Initiative sehen wir großes Potential in der Ausstattung der Verpackungen mit digitalen Wasserzeichen. Digitale Wasserzeichen sind Codes auf den Verpackungen, die für das menschliche Auge nicht erkennbar sind. Sie können Informationen, wie z.B. die Art des verwendeten Kunststoffs und die Zusammensetzung bei mehrschichtigen Materialien enthalten. Das Ziel der Initiative ist, dass die digitalen Wasserzeichen von speziellen Kameras in der Sortieranlage ausgelesen werden, damit die Verpackungen in entsprechende Ströme sortiert werden können. Dies würde zu besseren und genaueren Materialströmen und damit zu qualitativ hochwertigeren Rezyklaten führen, wovon die gesamte Wertschöpfungskette der Verpackungen profitiert. Wir erhoffen uns von unserem Engagement in dieser Initiative vor allem Lösungen für eine bessere Sortierbarkeit in Vorbereitung für ein späteres hochwertigeres Recycling für unsere papierfaserbasierten Verpackungen, die weitere Kunststoff- bzw. Barriereschichten enthalten, die bislang aus technischen und Produktschutzgründen noch unvermeidbar sind. Diese Art von Verpackungen kommen bei uns z.B. bei Innenbeuteln unserer Backmischungen, beim Bourbon Vanille Zucker und bei unserer Paradies Creme zum Einsatz.
Rezyklateinsatz
Aufgrund von Hürden im Bereich der Lebensmittelsicherheit liegt der Einsatz von Kunststoffrezyklaten derzeit nicht in unserem Fokus.
Aktuell sind Kunststoffrezyklate aus dem Gelben Sack nicht uneingeschränkt für Lebensmittelverpackungen zugelassen, da hierbei Schadstoffe von der Verpackung auf das Produkt migrieren könnten.
Wir prüfen kontinuierlich die technischen und rechtlichen Entwicklungen und die sich daraus ergebenden Änderungen für den Rezyklateinsatz. Sollte es durch diese Entwicklungen keine Bedenken mehr für die Lebensmittelsicherheit geben, werden wir den Einsatz von Kunststoffrezyklaten neu bewerten.
Verpackungsvermeidung
Wir prüfen kontinuierlich, bei welchen Verpackungen der Einsatz von Kunststoff sinnvoll ist und wo noch Vermeidungspotenzial liegt.
Wir hinterfragen bei jeder Plastikverpackung, ob ein sicherer Produktschutz auch mit weniger bzw. mit einem anderen Material sichergestellt werden kann. Die Entscheidung für eine Verpackung betrachten wir jedoch ganzheitlich. Das heißt, dass wir in unsere Bewertung noch weitere Faktoren, wie z.B. das Gewicht oder die sichere und effiziente Transportfähigkeit, einfließen lassen. Häufig erweist sich Kunststoff hier als das am besten geeignete Material.
Beispiel 1
Unsere 500g-Becher Löffelglück Sahne Pudding und Rote Grütze, sowie unsere High Protein Puddinge werden derzeit mit einem Stülpdeckel angeboten. Dadurch wollen wir eine längere Haltbarkeit der Produkte ermöglichen, da diese in der Regel nicht sofort nach dem erstmaligen Öffnen aufgebraucht werden. Für 2022 planen wir auf die Stülpdeckel zu verzichten, wodurch wir voraussichtlich ca. 117 Tonnen Kunststoff pro Jahr vermeiden werden, was etwa der Menge von 40 vollen LKW-Ladungen entspricht. Um dem Verbraucher dennoch einen längeren Produktschutz nach dem Öffnen zu ermöglichen, werden wir Mehrwegdeckel anbieten.
Beispiel 2
Wir testen regelmäßig, ob sich die Materialstärke unserer Dessertbecher verringern lässt, immer unter der Voraussetzung, dass diese dennoch stabil genug für einen sicheren Produktschutz bei Lagerung und Transport sind. Zuletzt ist dies bei den Kunststoffbechern der Produkte Wölkchen und Löffelglück Bourbon-Vanille Soße gelungen, wodurch wir ca. 12 Tonnen Kunststoff im Jahr vermeiden werden.